Beginnende Demenz erkennen – diese frühen Symptome sind typisch

Beginnende Demenz erkennen – worauf Du achten kannst

Du kennst Deine Mutter. Oder Deinen Vater. Oder Deinen Partner. Und plötzlich ist da dieses Gefühl: Irgendetwas stimmt nicht.

Vielleicht fragt Dein Vater zum dritten Mal, ob heute Mittwoch ist. Vielleicht wirkt Deine Mutter ungewöhnlich gereizt, zieht sich zurück, vergisst Verabredungen. Du schiebst es auf Stress. Oder aufs Alter. Aber das Gefühl bleibt.

Viele Angehörige spüren sehr früh, dass sich etwas verändert – lange bevor eine Diagnose gestellt wird. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Anzeichen typisch für beginnende demenzielle Veränderungen sein können, was sie bedeuten – und was Du tun kannst.

Was bedeutet „beginnende Demenz“ überhaupt?

„Beginnende Demenz“ ist kein medizinischer Fachbegriff, sondern eine umgangssprachliche Beschreibung der allerersten Veränderungen, die mit einer späteren demenziellen Erkrankung zusammenhängen können.

In der Fachsprache wird oft von **„Leichter kognitiver Beeinträchtigung“ (Mild Cognitive Impairment, MCI)**gesprochen. Menschen mit MCI bemerken – oder hören von anderen – dass ihr Gedächtnis nicht mehr so zuverlässig funktioniert wie früher. Der Alltag ist noch selbstständig möglich, aber bestimmte geistige Fähigkeiten lassen nach.

⚠️ Wichtig: Nicht jede kognitive Veränderung bedeutet automatisch Demenz. Und nicht jede Person mit MCI entwickelt später tatsächlich eine demenzielle Erkrankung. Aber: Früh hinsehen hilft.

Worauf Du achten kannst – mögliche erste Anzeichen

Viele Angehörige berichten rückblickend von kleinen, aber wiederkehrenden Situationen. Typische erste Warnzeichen können sein:

  • Wiederholtes Fragen: Die Person stellt dieselbe Frage mehrfach – obwohl sie die Antwort gerade gehört hat.
  • Wortfindungsstörungen: Vertraute Begriffe fallen plötzlich nicht mehr ein, Sätze bleiben unvollständig.
  • Alltagsverwirrung: Termine werden vergessen, Verabredungen verwechselt, gewohnte Abläufe wirken anstrengend.
  • Orientierungsprobleme: Unsicherheit an neuen Orten oder auf vertrauten Wegen.
  • Rückzug & Stimmungsschwankungen: Die Person wirkt gereizt, verunsichert, vermeidet Gespräche oder Begegnungen.

Diese Veränderungen treten nicht alle auf einmal auf. Und oft sind sie zunächst leicht zu übersehen oder zu entschuldigen: „Jede:r vergisst mal was.“ – das stimmt. Aber wenn es häufiger, auffälliger oder belastender wird, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Was Du jetzt tun kannst

Wenn Du solche Veränderungen beobachtest – oder von anderen darauf angesprochen wirst –, kann das verunsichern. Vielleicht willst Du (noch) nichts „draus machen“. Das ist verständlich.

Aber: Frühzeitig reagieren heißt nicht dramatisieren – sondern vorbereiten.

Hier einige erste Schritte:

  1. Beobachten und dokumentieren
  2. Notiere Dir auffällige Situationen. Gibt es ein Muster? Wird es häufiger? Welche Alltagstätigkeiten sind betroffen?
  3. Einfühlsames Gespräch suchen
  4. Sprich Deine Beobachtungen achtsam an – ohne Vorwürfe oder Diagnosen. Zum Beispiel:
  5. „Mir ist aufgefallen, dass Du in letzter Zeit öfter… – hast Du das auch bemerkt?“
  6. Ärztliche Abklärung ermöglichen
  7. Der erste Weg führt oft zur Hausärztin oder zum Hausarzt. Bei Bedarf folgen Überweisungen zu Fachstellen (z. B. Neurologie, Gedächtnisambulanz). Wichtig: Nur Fachpersonal kann klären, ob eine Demenz vorliegt – oder etwas anderes (z. B. Depression, Stress, Vitaminmangel).
  8. Selbst Wissen aufbauen
  9. Je mehr Du verstehst, desto gelassener kannst Du reagieren. In der RememBär Akademie findest Du verständlich aufbereitete Module – speziell für Angehörige wie Dich.

Fazit: Du musst nicht auf die Diagnose warten, um zu helfen

Du brauchst keine Sicherheit, um fürsorglich zu sein. Und Du musst nicht warten, bis „es schlimmer wird“, um Dich zu informieren. Wenn Du merkst, dass sich etwas verändert – dann darfst Du darauf reagieren.

Du hilfst nicht nur der betroffenen Person – Du hilfst auch Dir selbst.

RememBär begleitet Dich von Anfang an

In der RememBär Akademie findest Du kompakte Lernmodule zu den ersten Anzeichen, typischen Verhaltensweisen und konkreten Alltagstipps – kostenlos, strukturiert und liebevoll erklärt.

CTA: Jetzt Lernmodul starten