Die 4 Phasen der Demenz einfach erklärt

Die 4 Phasen der Demenz – was sich wann verändert

Wenn ein Mensch an Demenz erkrankt, verändert sich das Denken, das Verhalten – und das Leben aller Beteiligten. Doch Demenz verläuft nicht plötzlich. Die Veränderungen kommen schrittweise.

Medizinisch unterscheidet man vier Phasen, je nachdem, wie stark das Gehirn bereits betroffen ist. Für Dich als Angehörige:r hilft es zu wissen, was in welcher Phase passiert – und was Du tun kannst.

Phase 1: Leichte kognitive Beeinträchtigung (MCI)

"Da stimmt doch was nicht – aber es ist schwer zu benennen."

In dieser frühen Phase fallen erste Kleinigkeiten auf: Dinge werden häufiger verlegt, Namen vergessen, der Alltag wirkt anstrengender. Die Person ist oft noch selbstständig – aber sie spürt selbst, dass etwas nicht stimmt. Das kann Angst oder Rückzug auslösen.

💡 Was Du tun kannst:

Sprich offen und ruhig über Deine Beobachtungen. Biete Hilfe an – aber ohne Druck. Und informiere Dich über nächste Schritte (z. B. Gedächtnisambulanz).

Phase 2: Frühes Stadium (Alzheimer / leichte Demenz)

"Sie weiß nicht mehr, dass sie's schon erzählt hat."

Jetzt sind Gedächtnisprobleme deutlicher. Gespräche wiederholen sich, Termine werden vergessen, Orientierung fällt schwerer. Alltagssituationen (z. B. Kochen, Einkaufen) werden zu Herausforderungen.

Die Person merkt oft, dass etwas nicht stimmt – und schämt sich. Darum entstehen manchmal Trotz, Aggression oder Rückzug.

💡 Was Du tun kannst:

Routinen helfen. Kritik vermeiden. Geduldig bleiben. Und: Lass die Person mitentscheiden, solange es möglich ist – das stärkt ihr Selbstwertgefühl.

Phase 3: Mittleres Stadium

"Er erkennt das Haus, aber nicht mehr den Weg dorthin."

Jetzt wird der Alltag ohne Unterstützung kaum mehr bewältigt. Orientierung geht verloren – auch in der eigenen Wohnung. Menschen werden verwechselt oder vergessen. Auch die Sprache verändert sich.

In dieser Phase treten oft starke Stimmungsschwankungen auf – von Misstrauen bis Aggression. Manche Menschen laufen plötzlich weg, andere ziehen sich völlig zurück.

💡 Was Du tun kannst:

Struktur ist jetzt besonders wichtig. Klare Tagesabläufe, beruhigende Rituale und visuelle Orientierungshilfen (z. B. Namensschilder, Bilder) helfen enorm. Hol Dir auch selbst Unterstützung – Du musst das nicht allein schaffen.

Phase 4: Spätes Stadium / Endstadium

"Sie spricht kaum noch – aber greift nach meiner Hand."

In der letzten Phase sind die körperlichen und geistigen Fähigkeiten stark eingeschränkt. Die betroffene Person erkennt oft niemanden mehr, spricht kaum noch und ist vollständig auf Pflege angewiesen. Essen, Waschen, Toilettengang – all das muss übernommen werden.

Aber: Auch wenn kaum noch Worte kommen, sind Gefühle oft noch spürbar. Ein Lächeln, eine Berührung, ein vertrauter Geruch – all das kann Nähe schaffen.

💡 Was Du tun kannst:

Berühre die Hand. Sprich langsam, auch wenn keine Antwort kommt. Spiel vertraute Musik. Und achte gut auf Dich selbst – Pflege am Lebensende ist emotional besonders fordernd.

💬 Fazit: Du wächst mit der Aufgabe – Schritt für Schritt

Die vier Phasen der Demenz verlaufen bei jedem Menschen unterschiedlich schnell. Manche Veränderungen sind schwer zu akzeptieren. Andere kommen schleichend – fast unbemerkt.

Was bleibt: Deine Rolle als Begleiter:in ist entscheidend. Und Du musst nicht alles allein herausfinden.

🐻 RememBär begleitet Dich durch alle Phasen

In der RememBär Akademie lernst Du Schritt für Schritt, was in jeder Phase wichtig ist – emotional, praktisch und rechtlich.

CTA: Jetzt Lernmodul starten